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An einem schönen Sommertag
da kam ein Mann zu mir
Er gab mir seine kühle Hand
und sprach, vertraue mir
In seinen Augen lag der Tod
ein Glitzern auf dem Mund
und seine Wangen waren grau
vom Rauch im Totengrund

Es war so schön mit ihm zu geh’n
das Sterben war so nah
Ich lag an seinem kalten Herz
das fest verschlossen war
Es gab keine Träume mehr
kein Flüstern in der Luft –
die Zeit hielt ihren Atem an
in seinem blauen Duft

Ich schmiegte mich ins Dunkel ein
ins kohlenschwarze Nichts
Er legte dort den Sinn hinein
im Glauben an mein Licht
Ich sog seinen Schatten ein
und was geblieben war
war einsam eine kleine Glut
die ich im Inner’n sah

Sein Leben nach den Sternen griff
er fand nichts als ein Loch
Und er fiel und fiel hinab
und wusste, er lebte doch
Diese Glut glomm heller bald
seine Liebe blitzte auf –
meine stumpfen Augen spiegeln mild
seinen Blick zu mir hinauf

Aus meinen Augen sah der Tod
du wirst es nun versteh’n
Sie nehmen uns die Seelen fort
du wolltest es nicht seh’n